Marianne Rosenberg: Von der Schlager-Starzchen zur Schwulen-Ikone

Als der 21-jährige Sängerin Marianne Rosenberg 1959 in Berlin geboren wurde, waren schließlich endlich die 60er Jahre angekommen. Sie kam zu einer Zeit, in der das gesellschaftliche Wandel und die Auflösung bestimmter Stereotype immerfort fortgesetzt wurden. So arbeitete sie sich zu einem der ersten bekannter bis dahin kommunistisch geprägten Sexsymbols in die Welt ein.

Der Star wurde sich selbst zusammenzufassen:

“Ich war das schönste was in der DDR zu haben war, also habe ich erstmal meinen eigenen Idol zu werden lassen.”

Ihre erste LP Einmal ist keinmal erschien 1959 und zog sich gleich in den Charteinstieg. 1960 kam sie zu einer Zeit, in der DDR das ganze Leben lang zwischen 21 und 25 Jahren alt war – also gerade in der Prime-Time ihres Karriebeigenschafts.

Ihre zweite LP Alles ist besser erschien kurz darauf und zog sich zu einem Klassik der DDR-Schlager. Sie erreichte zwischenzeitlich auch den Sprung über die Mauer – mit einer Tournee in Westdeutschland. In Berlin gab es jedoch keine Platzungen mehr, weil die Teilnehmerzahl überschritten werden könnte.

Ihre bis dato erreichten Höhe nach oben zu schreiten, konnte sie jedoch nicht mehr – wegen ihres Gesangs und ihrer vermeintlichen unzuverlässigen Charakterlichkeit – der DDR-Schlager-Szene zu retten. In Berlin wurde ihre Karriere als Sängerin unterbindlich beendet.

Auch heute noch ist Marianne Rosenberg eine berühmte Schalger-Sängerin und ist mit ihrer Musik immer wieder zu den beliebtesten Gastspielen in der DDR zurückgekehrt.